Interview Markus Borst SW
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Es ist uns wichtig, alle, die mit uns zusammen arbeiten, auf Augenhöhe zu betrachten. Das bedeutet in der Konsequenz, dass wir in den Firmen nicht die Auftragnehmer sehen, sondern Mitunternehmer, also Menschen, die bei ihrer Arbeit über den Tellerrand blicken und dabei den Gesamterfolg des Projektes im Blick haben.
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Mir ist wichtig, dass es Verantwortlichkeiten gibt, die auch angenommen werden. So wie wir die Kooperation mit den ausführenden Firmen verstehen, so ist es mir auch im internen Team wichtig, dass jeder seine Aufgabe ernst nimmt, und ist sie noch so klein. Egal was ich tue, muss ich Verantwortung für das Projekt als Ganzes übernehmen. Das ist dann für mich echte Teamarbeit.
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Wir machen ja schon seit vielen Jahren Baugemeinschaften. Mit vielen wunderbaren Ergebnissen – gerade was die Gemeinschaft, die daraus erwächst, anbelangt. Das Problem ist aber, dass die Möglichkeit, Eigentum zu erwerben, gerade in München und anderen Großstädten auf Grund der exorbitanten Grundstückspreise immer weniger Menschen offen steht. Die Genossenschaft sehe ich als Möglichkeit, das Bedürfnis nach sicherem Wohnen zu befriedigen, ohne dabei an die Grenzen der finanziellen Belastbarkeit zu gehen.
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Es wäre charmant, sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt ein Refugium zu haben, das man nutzen kann, wenn es die Umstände zulassen. Dieses Sowohl-Als-Auch kann funktionieren, wenn man bereit ist, den Wohnraum zu teilen. So wie man sich heute schon Autos teilt oder Arbeitsräume, ist Wohnraum ebenso gut teilbar.
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Mit dem KoDorf sind wir an dem Thema ja schon nahe dran. Menschen, die nicht auf die Stadt angewiesen sind, können in einer Form der dörflichen Vergemeinschaftung raus aufs Land ziehen. Aber nicht alle Menschen können wie die Digitalarbeiter komplett ortsunabhängig arbeiten. Wenn wir es schaffen würden, diese Form des Wohnens auch Menschen zu ermöglichen, die einen Arbeitsplatz haben, an dem sie täglich präsent sein müssen, fänd ich das großartig. Denn dann könnten noch mehr Menschen in den Genuss des naturnahen urbanen Wohnens kommen. Die Renaissance der Werksiedlung - das wäre wunderbar!